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AUSSENLAGER DES KZ - BUCHENWALD

Buchenwald war überall - Projekt »Netzwerk der Außenlager«

Informationen über die Homepage vom

FÖRDERVEREIN BUCHENWALD e.V.

https://www.aussenlager-buchenwald.de/ Bitte anklicken!

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Au%C3%9Fenlager_des_KZ_Buchenwald

DER ALTENBURGER GESCHICHTSVEREIN e.V. ist Mitbegründer des Netzwerkes.

Unsere Treffen und Exkursionen, sowie die gegenseitigen Besuche der Netzwerkteilnehmer sind auf dieser Seite unserer Homepage dokumentiert. Über ergänzende Beiträge würden wir uns freuen und gerne hier veröffentlichen.

Gedanken über die Tagung des Netzwerkes - Außenlager des KZ Buchenwald
Wir, Brigitte und Wolfgang Böhm aus Altenburg, verbrachten vom 25.03. bis 27.03.2022 mehrere Stunden unserer Lebenszeit auf einer Tagung des „Netzwerkes – Außenlager des KZ Buchenwald“, die unter dem Gedanken stand: „Buchenwald war überall“. Warum war uns dies so wichtig? Was erwarteten wir von einer Tagung dieser Art? Und, sind unsere Erwartungen erfüllt worden? Ja, vollkommen! Hierfür ein großes Dankeschön an die Organisatoren des Projektes, Anke Klüßendorf und Julian Kiefer. Seit unserer ersten Teilnahme 2010, sind alle Veranstaltungen, die diese beiden Organisatoren vorbereiteten und begleiteten zu einem Erlebnis geworden. Auch die thematischen Beiträge, die die Teilnehmer vortrugen, brachten uns einzigartige und neue Erkenntnisse. Sie demonstrierten die hervorragende, meist ehrenamtliche Arbeit, die in den „Außenlagern“ von den Mitgliedern des Netzwerkes geleistet wird. So wurden die Tagungen auch Ansporn zur Lösung der oftmals problemreichen Aufgaben. Auch diesen Autoren gilt unser besonderer Dank. Sehr freuten wir uns jedes Mal auf die in die Tagung integrierten Exkursionen. Wieder von Anke und Julian hervorragend organisiert, brachten sie uns nicht nur die Lokalgeschichte der einzelnen Außenlager näher, sondern wir lernten auch die variantenreiche Arbeit der Akteure vor Ort kennen. Jeder Gastgeber gab alles, um den Tagungsteilnehmern den Aufenthalt so interessant wie möglich zu gestalten. Noch heute ist der Besuch in Altenburg beim Altenburger Geschichtsverein durch das „Netzwerk“ in sehr guter Erinnerung. Und das nicht nur bei den Altenburgern! Bei den Treffen ergaben sich viele neue Kontakte, die im Nachhinein bis heute gepflegt werden. Ein Netzwerk entstand, auf das wir nicht mehr verzichten möchten. Da die Teilnehmer der Tagungen aus vielen, oft fernen Orten des Landes, hier in Weimar zusammenkamen, ergaben sich immer spannende persönliche Gespräche. Besonders zur letzten Tagung, die bedingt durch die Corona-Pandemie, nach zwei Jahren Ausfall stattfand, zeigte sich, dass wir uns aufeinander wie bei einer Familienfeier freuten. Auch wenn wir die Themen und das Ziel der nächsten Exkursion noch nicht im Detail kennen, freuen wir uns schon heute auf die nächste - 12. Tagung „Netzwerk - Außenlager des KZ Buchenwald“. Anke Klüßendorf und Julian Kiefer, bitte bereitet wieder alles vor. In Vorfreude, Brigitte und Wolfgang Böhm vom Altenburger Geschichtsverein e.V. (AGV).

TAGUNG NETZWERK - AUSSENLAGER DES KZ-BUCHENWALD
Die 11. Netzwerk-Tagung ist vom
25.03. bis 27.03.2022 in Weimar mit dem Thema:
“NS-Zwangsarbeit im Widerspruch zwischen dem Erfordernis generierter wirtschaftlicher Ressource zur Kriegführung und gezielter Mordmethode im KZ-System“
Die Exkursionwährend der Tagung führt am 26.03.2022 zur Gedenkstätte Mittelbau Dora.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den Altenburger Geschichtsverein e.V. (AGV) oder an den >Förderverein Buchenwald e.V.<
INFOS über Homepage: (Bitte anklicken!)

https://www.aussenlager-buchenwald.de/

ANMELDUNG zur TAGUNG:
https://www.aussenlager-buchenwald.de/tagungen.html?file=files/content/projekt/Anmeldeformular_Tagung_2022.pdf&cid=90

Am 23. Januar 2022, ab 15:00 Uhr,

GEDENKSTUNDE auf dem Häftlingsfriedhof vom ehemaligen            KZ-Außenlager Flößberg im Großen Fürstenholz in der Nähe des Frohburger Ortsteiles Flößberg.

INFORMATIONEN: 

AUF UNSERER HOMEPAGE - Bitte anklicken!

FLÖSSBERG - HÄFTLINGSFRIEDHOF VOM AUSSENLAGER DES KZ BUCHENWALD

Gedenken auf Friedhof für Häftlinge - Geschichtswerkstatt bewahrt Erinnerung

Die Geschichtswerkstatt Flößberg gedenkt im Fürstenholz alljährlich der Opfer.

Frohburg/Flößberg. Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz jährt sich am 27. Januar zum 77. Mal. Dieser Tag ist als Holocaust-Gedenktag, 2005 von den Vereinten Nationen eingeführt, weltweit Anlass für Erinnerungsveranstaltungen und Schweigeminuten wegen des nationalsozialistischen Völkermordes an Millionen Juden. Der Förderverein Gedenkstätte Flößberg führt bereits am Wochenende zuvor, am 23. Januar ab 15 Uhr, eine Gedenkstunde auf dem Häftlingsfriedhof des KZ-Außenlagers Flößberg im Großen Fürstenholz in der Nähe des Frohburger Ortsteiles durch. Er lädt die Bürger der Region ein, daran teilzunehmen.

Der Ende 2014 völlig neu gestaltete Häftlingsfriedhof ist in rund 25 Minuten fußläufig erreichbar von der zwischen Beucha und Flößberg gelegenen Waldsiedlung aus. Der Weg ist beschildert. Eine Wegeskizze ist online verfügbar unter der Adresse http://bit.ly/KZ-Friedhof. Es ist Brauch, als Mann auf einem jüdischen Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen. Für den Fall, dass ein Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den Besuchern unterschritten wird, bitten die Veranstalter, einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz mitzuführen.

Zwischen Dezember 1944 und April 1945 wurde im Fürstenholz ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald betrieben. Insgesamt wurden hier rund 1900 Menschen zur Zwangsarbeit gezwungen. Eingebunden waren sie in die Herstellung von Panzerfäusten für die Wehrmacht. 38 der 235 Lagertoten sind auf dem Häftlingsfriedhof begraben. es

38 Bürger ehrten gemeinsam mit Vertretern der Geschichtswerkstatt Flößberg e.V. die Opfer des Nationalsozialismus. Emotionale Beiträge des Vereins erinnerten nicht nur an die Vergangenheit, sondern verbanden diese mit der Mahnung: Diese Geschichte darf sich in der Gegenwart und Zukunft nicht wiederholen. Auch deshalb sind wir hier an den mit Rosen belegten Gräbern. Wolfgang Böhm überbrachte Grüße des AGV. Unter den Gästen befanden sich Landrat Henry Graichen und die Bundestagsabgeordnete der SPD, Franziska Mascheck.

FOTOS von WOLFGANG BÖHM 1.Vorsitzender vom Altenburger Geschichtsverein e.V. (AGV)

           und FÖRDERVEREIN FLÖSSBERG e.V.

GEDENKREDE zur Gedenkstunde auf dem Häftlingsfriedhof

des KZ-Außenlagers Flößberg anlässlich des Holocaustgedenktages 2022

Lieber Herr Landrat,

liebe Besucher.

Ich begrüße Sie zur Gedenkstunde auf dem Häftlingsfriedhof des Flößberger Außenlagers des KZ Buchenwald. Mein Name ist Torsten Wünsche und ich arbeite im Förderverein Gedenkstätte Flößberg. Zusammen mit mir führen unsere Vereinsmitglieder Tina Höhle und Halina Jordan durch das Programm.

Auch wenn vielen oder allen von Ihnen die Geschichte dieses Ortes bekannt ist, möchte ich zu Beginn unserer Gedenkstunde einige Fakten ins Gedächtnis rufen.

Zwischen Ende 1944 und April 1945 wurde am und im Großen Fürstenholz ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald betrieben. Buchenwald hatte mehr als einhundert Außenlager zwischen Rhein und Elbe, in denen Zwangsarbeiter aus ganz Europa versklavt wurden. Hier in Flößberg sollten kurz vor dem Ende des Krieges unter der Regie der Leipziger Hugo Schneider AG Panzerfäuste produziert werden.

Die Bilanz dieses Lagers sind

 insgesamt 1.900 Inhaftierte,

 235 dokumentierte Lagertote

 und mindestens noch einmal so viele Todesopfer durch die Evakuierung nach Mauthausen in Österreich.

Wir stehen hier auf einem Friedhof, auf dem 38 Opfer dieses Lagers nach der Exhumierung aus einem Massengrab beerdigt worden sind.

Vor 80 Jahren, am 20. Januar 1942, fand in Berlin die sogenannte Wannsee-Konferenz statt. 15 hochrangige Funktionäre des NS-Regimes sprachen dort über die „Endlösung der Judenfrage“. Innerhalb von zwei Stunden beschlossen sie die Ermordung von elf Millionen europäischen Juden. Dann gingen sie seelenruhig frühstücken.

Als drei Jahre später, am 27. Januar 1945, das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit wurde, waren allein dort mindestens 1,1 Millionen Juden umgebracht worden. Insgesamt sind dem nationalsozialistischen Völkermord um die 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens aus ganz Europa zum Opfer gefallen.

6 Millionen ermordete Juden in Europa. Diese Zahl liegt liegt vor uns wie ein riesiger Berg, hinter dem man die Toten von Flößberg kaum erkennen kann, geschweige denn das Individuum.

Aber jeder Einzelne, jede Frau, jeder Mann, jedes Kind, hat das Recht darauf, nicht vergessen zu werden. Aus diesem Grund hat die Geschichtswerkstatt Flößberg dafür gesorgt, dass aus den 235 Toten dieses Lagers 235 Namen werden, die hier an der Gedenktafel in Stein gehauen sind.

Jeder dieser Menschen hatte ein Gesicht, einen Namen, Angehörige. Mit dem Tod eines jeden Einzelnen wurde immer auch eine ganze Familie ausgelöscht: Töchter und Söhne, die nie geboren worden sind; Enkelkinder, die nie heirateten; Urenkel, die nie Eltern wurden. Um wieviel reicher könnte unsere Gesellschaft heute sein, wären nicht all diese Lebenslinien im 3. Reich gekappt worden?

Torsten Wünsche, Vorsitzender Förderverein Gedenkstätte Flößberg e.V.




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